Donnerstag, 8. April 2010

Game ON!

Heute führen Jens-Christian und ich den Spieleprogrammier-Event „Game ON!“ durch, an dem wir 3 Stunden Zeit haben, ein Spiel zu programmieren. Dies ist mein abschliessendes Mail an die Teilnehmer (wenn ihr etwas nicht versteht, einfach weiterlesen):

Game ON! ist nun nach 3 fulminanten Stunden vorbei.
Fotos: http://www.flickr.com/photos/hanke/sets/72157623682154969/
Video: HD, auf Vimeo

Es gab folgende Kategorien:
- Überzeugendster Einsatz des A* Pathfinding Algorithmus
- Game ON Extreme: Spiel in 1,5 Stunden
- King of the Skihill – einziges fertiggestelltes Spiel
- Maximaler Einsatz von Hühnern auf dem Bildschirm
- Beste Kopie eines bestehenden Spiels im Weltall

Die mutigen Teilnehmer:
- Jens-Christian, der grosszügige Sponsor von Ort, Speis, Trank und Jury
- Valentin, der noch durch Nacht und Nebel geröhrt ist, um dem Anlass beizuwohnen
- Severin, trotz später Vorbereitung locker einhändig codet (mit der anderen Hand Zaubertricke mit den Nüsschen durchgeführt*)
- Flöre, der sein Framework dem Spott und Hohn ;) seiner Kollegen aussetzte
- Niko, der körperlose Kopf auf dem Fenstersims, Skype Video sei dank.

Der Ablauf:
  Wild stürzt sich Jens-Christian in die Fluten der iPhone Programmierung. Nein, nicht etwa begnügt er sich mit Pong, ein über Bluetooth funktionierendes Multiplayer Tower Defense Spiel muss her. Wir staunen alle und erinnern ihn an die 3 Stunden-Regel. Als gleich nach Beginn der erste Bluetooth Handshake steht und nach einer Stunde bereits die Creeps ihren Weg um die Hindernisse finden, schielen wir betupft auf unsere Ergebnisse, die bei Selle aus zwei Skifahrern besteht, die einen Hang runterdüsen und sich gegenseitig in die Schneewächten kicken. Bei mir nicht viel besser: Ein Jeep hüpft über Steine und verschiesst Raketen. Äh ja.
  Verbissen hacken wir weiter. Valentin trifft ein: Noch 1,5 Stunden. Sein leeres Schlucken verhallt im Raum und er verkündet sein Ziel, ein Shufflepuckgame auf dem iPhone zu erzeugen. Etwas vereinfacht.
  Nach 2 Stunden steht auf meinem Plan: „Ergebnis verfeinern und polieren, eventuell bessere Sounds einpflegen.“ Noch habe ich keine Gegner und erste Verzweiflung macht sich breit. Severin derweil kichert sich ins Fäustchen ob der Kapriolen seiner Skifahrer. Jens-Christian verzeichnet erste Erfolge auf dem iPhone selbst!
  The disembodied head, Niko, trifft ein und beglückt uns mit diversen Geräuschen, welche durch seinen Computer surreal verstärkt werden. Er zollt dem leichten Zeitdruck Tribut und beginnt, ein älteres meiner Spiele, mit dem faszinierenden und in seiner Einfachheit genialen Titel „Tank vs. Spaceship“ abzuändern. Nach 20 Minuten der erste Rückschlag: „Meine Spielfigur versinkt bis zur Hüfte im unteren Rand!“ Oder doch nicht, folgt doch kurz darauf: „Hahahaha!“
  Eine erste Demorunde beeindruckt mich total, bei allen :)
  Schliesslich leiten wir die „Hilfe noch 20 Minuten“ Phase ein. Severin baut noch Punktestand ein, Valentin kniffelt an den Details, Jens-Christian ergötzt sich an einem optimierten Pfadfindealgorithmuseinsatz, ich baue noch ein paar Hühner ein, in der Hoffnung, dass damit alles besser wird. Niko’s Spielfigur schiesst sich erst in den Kopf, dann in den Fuss, schliesslich in die Weichteile. 

  Zum Schluss trudeln die Kinder von JC ein und befinden fast einstimmig: „Tree Run“, von Selle zum Sieger zu küren. Das coole Spielprinzip und die schöne Umsetzung überzeugt sie. An meinem Spiel „Mad Fred“ bleiben sie unerklärlicherweise länger kleben. Vermutlich, um herauszufinden, wo genau die Rakete hin muss und warum ein Jeep 20 Meter hoch springen kann. Valentins Spiel „Shufflepuck Single Player 3000“ bleibt in seiner Einfachheit bestechend und es gewinnt mit dicken Lorbeeren den Game ON! Extreme Preis. Für die Kinder vielleicht doch etwas zu konzeptionell, artistisch? JCs Spiel „BTMPiPTDG“ (http://screencast.com/t/YjliMzQ2) läuft quasi ausser Konkurrenz: iPhone, Bluetooth, und den A* Pfadfinderalgorithmus eingesetzt. Warum genau braucht EA Sports 3 Jahre für ein Spiel? Niko, ebenfalls ausser Konkurrenz wurde der Sieger der Herzen mit seiner Version von „Jumping Giana Sister Space Genocide“.

Mein Fazit:
  Geeks, die um Computer sitzen und Nüsschen knabbern mögen grundsätzlich nicht so sexy sein. Aber ich war – und bin – absolut beeindruckt, was man erreichen kann, wenn man wenig Zeit und ein gutes Ziel hat.
  Ich bin total stolz auf alle Teilnehmer, und ich hoffe, dass ihr noch ein wenig Zeit findet, die Spiele noch weiter- und/oder fertig zu entwickeln.