Dienstag, 6. Juli 2010

Stockholm

Zwei Prozent der Weltbevölkerung sind naturblond. Florian Hanke hat sich im Juni 2010 mit Machete und Kreditkarte in den Norden aufgemacht, selbige zu finden. Ergebnis: Sie verstecken sich in Dänemark und Schweden. Äh ja *räusper*

Noch etwas unsicher bezüglich meiner Schwedischkenntnisse spreche ich den Kioskverkäufer in Malmö auf Englisch an. Ich kaufe eine, nein drei dieser genialen Vanilleglace-Sandwiches, welche hier überall, in der Schweiz nur im Coop erhältlich sind. Der Verkäufer lässt mich leicht skeptisch zurück, spricht er mich doch immer mit einem "Yes, Sir!" oder "Of course, Sir!" an. Ich erinnere mich aber an J. Vogel, was mich etwas beruhigt. Wenn man in einem Fussballklub Deutsch lernen kann, so kann man sich sicher auch per Gefängnisfernsehserie Englisch beibringen. Yes, siree.

Nach wenigen Minuten gleitet der X2000 auf Gleis 8 in den im Umbau begriffenen Bahnhof Malmö ein. Ein wunderbares Gefährt, das zwar nicht die Annehmlichkeiten eines ICEs für den modernen Stadtnomaden bietet, aber durchwegs in den typisch schwedischen Farben (blau, weiss und holz) gestaltet ist und man sich auch gleich wohl fühlt. Man vermisst fast kleine blaue Vorhänge an den Fenstern.

Auf meinem Platz – der Zug ist ansonsten nur spärlich gefüllt – findet sich ein älterer Herr wieder. Ich quacke ihn natürlich gleich höflich und geschliffen an: "Det är min plats" [alle Zitate sic], worauf er in Bestem Swenglish antwortet: "Let's see how it fills up." Ich mag ihn sofort und so tratschen wir ein Bisschen. Später gesellt sich noch ein weiterer älterer Herr dazu, diesmal inklusive Bart und ruhiger Art. Ich spendiere ihnen – wie so oft – einen Kaffee. (Sie hatten zwar grade einen, aber nehmen gern nochmals einen, dazu später)

Beim Bestellen – auf Schwedisch! *jubel* – fällt mir erneut auf wie höflich alle sind. Dies scheint sich durch ganz Skandinavien zu ziehen wie mir versichert wird. Tatsächlich, schon in Kopenhagen dämmert mir, dass man sich hier gerne und oft bedankt. Schon bei einer Bitte wird immer "tak" angehängt, also "en kopp kaffee, tak" und dann gerne nochmals beim Entgegennehmen. Kurioserweise sagt man hier mittels des zusammengesetzten Worts "varsågod" bitte, als Antwort auf danke. Ich war erst überzeugt, dass ich das bei einer Bitte sagen müsste, analog zu unserem "wärschsoguet" (quasi identisch ausgesprochen, das "rs" wird als "rsch" intoniert)

Als Faustregel gilt: Immer bedanken! Alle bedanken sich fast permanent, für alles. Man ertappt sich fast dabei, sich für den Sauerstoff zu bedanken, den man hier aus der Luft stibitzt.

Ein weiterer erster Eindruck vermittelt auch das ganzseitige Inserat für das "Woodworking Magazine – new issue out now!".

Lustige (rolig) Wörter findet man hier überall. Was könnten folgende Wörter bedeuten?

- stickkontakt

- strax

- skivspelare

- fyrkantig

- frukost

Die Übersetzungen:

- Steckdose

- schnell

- Plattenspieler

- viereckig

- Frühstück

Alle erkannt? Oft habe ich das Gefühl, dass Schweizerdeutsch und Schwedisch einige altmodisch scheinende Ausdrücke sich teilen. Als kleines Beispiel "hurtig" – "jetzt abär hurtig", heisst hier genau dasselbe, nämlich "geschwind", schnell. "strax" erkennt man auch wieder, im deutschen "schnurstracks".

Die Fahrt dauert geschlagene 5 Stunden und führt uns durch eine Abfolge von Seen, Häuschen, Wälder, Wälder, Seen, Wälder. Schön(,) weitläufig.

Am ersten Tag zieht es mich direkt in die Gamla Stan (die alte Stadt, d.h. "Gamla Sta(de)n"). Die kleine Insel, auf der sich zu einer Zeit, in der bereits 200'000 Menschen sich in London durch die Strassen zwängten, noch 10'000 Menschen hausten. Mehr ginge auch fast nicht, denkt man sich, wenn man durch die kleine Insel wandelt. Die Strassen sind 5 Meter breit, eingeklemmt zwischen 4-5 stöckigen Häusern, aus denen Abendgespräche durch die Schluchten hallen. Fast fühlt man sich in die Renaissance versetzt und kann gut nachfühlen wie es hier wohl gewesen sein muss, damals. Mit dem einzigen Unterschied wohl, dass die Kanalisation heutzutage unterirdisch geführt wird. Zum Glück, fällt doch mein linker Schuh fast auseinander.

Schliesslich ende ich vor einem kleinen Restaurant, auf der äusseren Fenstersitzbank, mit Blick auf die Strasse. Nach einer Vorspeise aus verschieden zubereiteten Heringen (köstlich!) geniesse ich einen eingelegten Fisch (ebenso köstlich), dazu ein folköl, ein Volksbier, also mittelstark. (lättöl = Leichtbier, starköl = normales Bier).

Apropos Volk. Essen in Schweden scheint ein Volkssport zu sein. Nach dem frukost gibt man sich dem lunch hin. Dann dem middag. Abendessen? Natürlich. Und damit man dazwischen ja nicht verhungert, gibts mellanmål, also Zwischenmahlzeiten.

Ich stürze mich förmlich, also eigentlich unförmlich (daher nun unförmig) auf die hier überall erhältliche "svensk husmanskost". Also Heringe, Köttbullar (Fleischkugeln mit Lingonbeeren, sauren Salatgurkenscheiben und Kartoffelstock) usw. usf. Am Besten gefällt mir des Namens wegen, "Janssons frestele", also "Janssons Versuchung", ein Auflauf aus Kartoffeln und salzigen Fischchen.

Doch zurück zum ersten Abend. Da ich alle(s) und jede(n) anrede, komme ich in ein reges Gespräch mit Anders und Ann-Kristina. Ein Ehepaar. Er besitzt eine Stahlverarbeitungsfirma und sie eine Tankstelle. Ich gewinne sofort Punkte, als ich den Slangbegriff für Tankstelle hervorzaubern kann: "mock". Ha! Wir unterhalten uns über … na eigentlich alles. Sie leeren Jägermeister um Jägermeister, mit dem Ziel, sich etwas aufzuwecken nach einem langen Besichtigungstag. Ihre Taktik scheint nach hinten loszugehen. Sie versichern mir aber, dass es bei ihnen normalerweise funktioniert. Mir persönlich empfehlen sie, den hier üblichen Vodka auszuprobieren. Dieser Schuss geht zwar nach vorne los, hat sich aber am nächsten Morgen wundersamerweise in einen Bumerang verwandelt.

Nach einem Emailtausch und der kurzen mentalen Notiz, dass Gamla Stan an meinem Portemonnaie zehrt (wie die ganzen Ferien), stolpere ich den Abend geniessend nach Hause.

Am nächsten Tag gehe ich snurstrax zur Vasa, dem grossen Kriegsschiff, das der kriegslustige damalige Schwedische König bauen liess, zusammen mit drei anderen. An der Vasa ist speziell, dass sie sich beim Beladen des Ballasts (160 Tonnen Steine) leicht verkalkulieren und das wunderschön verzierte Schiff gleich nach der ersten Kurve zwar elegant in die Kurve liegt, dabei sich aber durch die Kanonenluken an einer grösseren Menge Wasser verschluckt, zusammen mit 50 Crewmitgliedern.

Bis ca. 1950 gerät das Schiff in Vergessenheit, bis ein faszinierter Hobbyist nach ihr sucht und sie tatsächlich findet. Das brackige Wasser von Stockholm verhindert effektiv, dass sich der sonst in Salzwasser vorkommende holzfressende Wurm an dem schönen Schiff vergeht. Anfangs der 60er Jahre wird sie schliesslich aufwendigst gehoben (nicht so einfach, wir reden von 500 Tonnen).

Nach 3,5 Stunden finden mich die Sicherheitskräfte und bugsieren mich aus dem der Erhaltung des Schiffs dienenden klimatisierten (tiefgekühlten) Raum.

Danach gönne ich mir mal wieder Köttbullar und einen Kaffee in Gamla Stan, nicht ohne mit der Besitzerin ein paar Worte gewechselt zu haben. Auf Schwedisch und Englisch, und Schweutsch (ein paar Worterfindungen fliessen ein, was sie laut lachend quittiert).

Sie merkt an, dass meine Aussprache fast schon perfekt sei, wenn auch die Wörter fehlten. Mir fällt dafür auf, dass es nicht immer so hilfreich ist, wenn die Aussprache dem Wortwissen voraus ist. Manchmal scheint mir, dass sich die Menschen, an denen ich mein Schwedisch ausprobiere, sich leicht verhohnepipelt fühlen. Oder vielleicht ist das auch die normale Reaktion darauf, wenn ein Fremder die eigene, schöne Sprache verunstaltet, und dabei breit grinst – manchmal auch plötzlich in Schweiss ausbricht *splosch*.

Ebenfalls erzählt sie mir, dass Stockholm im Winter grausam langweilig, nur im Sommer bewohnenswert sei. (Das wiederholen eigentlich alle hier)

Nach gefühlten 20 Kilometer Fussmarsch schleppe ich mich nach Hause und gucke den zweiten Teil der Salander Trilogie, welche durch die Kenntnis der Strassen Stockholms noch an Spannung gewinnt.

Der nächste Tag ist dem Rad gewidmet, d.h. zuvor dem monströsen frukostsbuffet und den 5 Neuseeländern (Bauern von "'small' farms", also "just 1000 acres") am Tisch, mit denen ich die ulkigsten Diskussionen haben.

Mit schockgeweitet tellergrossen Augen erzählen sie mir, wie viele Leute hier rauchen würden. (Einen Tag zuvor fällt mir auf, wie wenig Leute hier rauchen). Ich frage sie, wohin sie als nächstes Reisen würden. Als sie mir mit "Paris" antworten, kann ich es nicht verkneifen, dass der Kauf einer Gasmaske nun angebracht wäre.

Zwar meinen sie alle, dass Neuseeländer eigentlich grundsätzlich die Australisch - Neuseeländerische Rivalität ignorieren, geben dann aber kurz darauf etliche Witze zum Besten, die eigentlich alle auf dem folgenden Ur"witz" beruhen: "We came because we wanted to. They came because they had to."

Danach gehts los. Kein Rennvelo, sondern einen Cruiser leiste ich mir. Dabei handelt es sich um ein Velo, dessen Konstruktion folgenden zwei Maximen untersteht:

  1. Der Fahrer muss cool aussehen.
  2. Möglichst viel Energie muss vernichtet werden.

Mein Exemplar erfüllt den zweiten Punkt blendend, während Punkt 1 sehr subjektiv gelöst wurde. Sollten Sie, geneigte Leserin, auf stocksteif senkrecht aufgerichteten Fahrer mit O-Beinen stehen, so dürfen Sie Punkt 1 als erfüllt ansehen.

Noch vor den ersten Erfahrungen mit dem Rad nehme ich mir einen Punkt 10 Kilometer im Osten als Ziel vor. Ein Naturschutzgebiet, das schwedischer nicht sein könnte: Rote Holzhäuser, Pferde, Seen, Felsen. Fünf Kilometer lasse ich mich rollen. Es fühlt sich perfekt an. Das "Easy Rider"-artige Gefährt ist schwer steuerbar, dafür kann man es richtig geniessen, den Berg runterzurollen. Eine Stimmung, die man nur mit dem amerikanischen Ausdruck "laid back" ausdrücken kann, stellt sich ein. Geflissentlich ignoriere ich die Schreie des Gehirnteils, welcher sich ausschliesslich mit der Evaluation der Zukunft beschäftigt. Denn was lange fährt, wird ewig hochfahren (müssen).

Als ich dann bebenden Rades senkrecht zum "Strand" von Stockholm runterdüse, dämmert mir langsam, dass es eventuell von Vorteil hätte sein können, ab und zu einen Blick auf die Karte zu werfen. Führt doch der einzige Weg vom Strand Weg wieder denselben hoch. Etwa zu diesem Zeitpunkt gibt der erste Gang den Geist auf. Zurück bleiben Mr. Mittelgang (5 Meter pro Umdrehung) und Mr. Cruise Mode (10 Meter pro Umdrehung).

Zweifelnd betrachte ich die fast senkrechte Strasse und rufe schliesslich den Gott der Radfahrer um Hilfe an. Und siehe da, in just dem Moment joggt eine hübsche Schwedin um die Ecke, den Berg hoch. Schwitzend danke ich dem Radgott und versuche die galeerenartigen Bum-Bam Geräusche meines Herzens zu überhören.

Der Naturschutzpark übertrifft meine Erwartungen bei Weitem. Ebenso mache ich die Erfahrung, dass hohe Geschwindigkeiten plus Vorderradbremse, plus Kieswege, plus sensationell niedrige Handlingwerte eines Cruiserrads jede Erwartung bezüglich der Schwere eines Unfalls übertrifft.

Nach einem weiteren Missachten der Karte (lerne ich je?) finde ich mich erneut an einem Strand wieder, diesmal mit einem kleinen schaurigst zerfallenen Häuschen vor mir, und einem dunklen steilen Waldweg hinter mir. Mit den Bildern vom Salanderfilm im Hinterkopf rase ich quasi den Weg wieder hoch, zurück in Sicherheit.

Der Weg zurück (wir erinnern uns: 5km hoch) wird begleitet von chronischem Gefluche und meinem Hinterkopf: "Ich habs Dir doch gesagt. Du hörst nie auf mich!"

Zu middag wieder mal Köttbullar (mjammmmm!), und einen cider äpple, der mich den ganzen Nachmittag Kurven fahren lässt. Schliesslich helfe ich noch ein paar Talinnerinnen zu ihrem Schiff, kaufe bei einer Polin Erdbeeren (sie glaubt mir nicht, dass ich in Krakau gewesen sei – warum ist mir immer noch schleierhaft) und: Ein weiterer cider. Das Handling des Cruisers verbessert sich merkwürdigerweise immer mehr.

Ein Thema noch zum Schluss:

Kaffee. Kaffee ist hier allgegenwärtig. Alle trinken Kaffee, immer. Es gibt zum lunch automatisch Kaffee (wie auch Salat und Beilagen). Kaffee darf man gratis nachfüllen. Zum Zeitpunkt, an dem ich diese Zeielen schereibe, flirsen middestenens funf Kaffes immeinem Bloet. Hagagagagagagagagga *bzzz*

Falls je ein Rucksack erfunden wird, welche dem Träger bequem intravenös Koffein zuführt, dann würde ich wetten, dass dieser von einem Konsortium aus Volvo, IKEA und ABBA entwickelt worden sein wird. "En kopp kaffee med mjölk, tak" Skol!

Freitag, 2. Juli 2010

København

Vor der Abfahrt in Hamburg bemerkt die Billetverkäuferin, dass der Zug etwas voll sein könne. Kein Scherz – alle Plätze sind ausgebucht, ich knülle mich zusammen, und werfe mich in die Ecke neben der älteren Dame und den Spanischen Punks, welche sich aus was immer für Gründen* dafür entschieden haben, nach Kopenhagen zu fahren.

Zusammen mit der älteren Dame, eine deutsche Witwe, welche ihre Schwester in Puttgarden besucht, mache ich mich über die deutsche Bahn lustig. Als ich anmerke, dass obwohl sie wissen, dass so viele Leute nach Kopenhagen fahren wollen, sie den Zug doch nicht länger machen, bleibt sie verdächtig still und staunt mich an: "Aber dann würd der Zug doch nich' mejhr auf die Fähre passen!"

Aha. Klar. Wie … bitte? Fähre?! Die Brücke zwischen Deutschland und Dänemark, von deren baldigem Baubeginn ich vor 2-3 Monaten gelesen hatte, ist also immer noch nicht fertig! ;)

Als die Erkenntnis, dass sich dieser ganze Zug bald komplett auf einer Fähre wiederfinden würde, einsickert, finde ich mich in einem Zustand wieder, der auch ohne Spange über dem schiefen Gebiss eines 14-jährigen fast perfekt wäre: Leuchtende Augen, euphorisches Umherblicken, Grenzsabbern in den Mundwinkeln.

Und so ist es auch. Wir verschwinden im Bauch einer 5-stöckigen Fähre spezieller Ausmasse. Ein Kurzbeschrieb: Man könnte sie mit Hilfe eines einzelnen Legosteins nachbauen.

Toll auch, nebenbei: Ich kann mein Spanisch an den Punks ausprobieren. Auch um sie zum Aufstehen zu bewegen, als sie den Weg versperren, weil sie als einzige nicht gehört haben, dass auf der Überfahrt alle aussteigen müssen. "Levanta-se, temos que salir el tren!" (oder so)

Kaum dem Hauptbahnhof Kopenhagens entronnen, erkenne ich die Errungenschaften des modernen Dänemarks: Gratis WLAN mit Internet in den Zügen! Strassen für Fahrräder! Velotaxis mit Elektroantrieb! (So eines hätten wir doch alle gern)

Nochmals: Gratis WLAN/Internet in den Zügen! Wo genau lebe ICH eigentlich? "Ein kleines rückständiges Land in der Mitte Europas widersteht der Zivilisation …"

Weiter gehts in Kurzform:

- 10-stöckige Jugendherberge. Ich im 7. Stock, mit Ausblick auf den Fluss. Ich bin im Zimmer 13. Also ohne Italiener.

- Verdächtig wenig Fisch in den Strassenständen, fast nur Würstchen.

- Kaffee mit Apfelkuchen, einer geöffneten Maracuja und dickem Sauerrahm. Deliziöös!

- Demo für Kampfhunde, gegen Maulkörbe. Würde ich gefragt, antwortete ich, dass ich allergisch gegen Hunde sei. Sie hinterliessen gebissförmige Abdrücke in meinen Lieblingswaden.

- Ich versuche, mich mit meinem Schwedisch durchzuschlagen. Was sich so anfühlt, als würde ich ein Auto vom Rücksitz aus steuern. Mit einem Stock. Also entweder das Gaspedal drücken und bei der nächsten Kurve über die Kante segeln. Oder das Steuer betätigen, dafür so langsam in die Konversation gehen, dass die nächste Kurve gar nie auftaucht.

- 2 Tage je ca. 20km durch Städte gehen: Aua.

- Tivoli: Freizeitpark inmitten der Stadt, mit Achterbahnen usw. Ich kann mich prächtig am Gekreische orientieren.

Tag 2:

- Die Fähre nach Oslo ist bereits ausgebucht. Nur die 700 Euro Suite (eine Augenweide) ist buchbar. Leider zuviel für mich, also morgen doch direkt ab nach Stockholm. Um 8 Uhr morgens. Nur leider ist mein Handy ausgefallen. Ohne Wecker versuchen?

- Heute hat das prächtig geklappt. Um 7 Uhr (beeindruckend, zu welch übermenschlichen Leistungen man in den Ferien fähig ist) mit dem Rad losgedüst.

- Das Rad entspricht dem Familienpanzer Berta von Loriot. Schwer steuerbar und fähig, mittelgrosse Gebäude zu plätten. Ausserdem ist nichts verstellbar. Ich klemme mich irgendwo ins Gestänge.

- Die Meerjungfrau verpasst unser Tête-à-tête. Sie lässt sich entschuldigen, sie sei in Shanghai. Immerhin sind wir kurz per Video verbunden.

- Stadt voller weisser Rosen. Habe ich etwas verpasst? Jedenfalls sehr schön. fast schon kitschig.

- Wie oft kann man eigentlich das Wort "hip" auf einer Stadtkarte verwenden? Ich fahre durch hippe Designerquartier, dann durch das Arbeiterviertel mit seinen hippen Designercafés, und ende schliesslich im hippen Stadtzentrum, gleich neben Christiania mit seinen Hippies. Ich taufe die Stadt neu "Hippenhagen".

So, und heute Abend gibts vermutlich Ausgang, damit ich auch mal das "Fadbier" (der Name lässt wenig Hoffnung aufkommen) probieren kann. Doch erst will ein Wecker gekauft und eine Stadt nochmals quer durchfahren werden :)

*"The migratory patterns of spanish punks during the summer months.", F. R. Hanke, 2011.