Samstag, 2. August 2008

Marathon Light, now with 50% calories.

Ja, ich tu es wieder.

Warum wissen die Götter. Obwohl ich fast behaupten würde, dass auch selbige von dieser Frage überfordert wären, sich in wilden Vermutungen ergehen, schliesslich den Pantheon entzweien und in einem Bruderkrieg die Erde mit sich in den in Erwartung geöffneten Schlund des Verderbens reissen würden. Min-des-tens.

Wie dem auch sei, ich tu es schon wieder. Die Schmerzen, die Ungemach sind offenbar schon vergessen – oder: Es ist einfach zu angenehm, locker Joggen zu gehen. Warum locker, fragst Du. Na, es ist ein halber Marathon, also ist auch die Vorbereitung halb so hart, die Laufgeschwindigkeit halb so hoch, die Schweisszellen halb so angestrengt und die Zähne halb so zerbissen und der innere Schweinehund mag ob soviel Hälften nicht mal müde den Zeigefinger in Widerstand heben. Nicht mal halb, natürlich.

Jedenfalls sind die letzten zwei Trainings überlebt, die nächsten folgen jeweils morgens um sieben bis acht, dann Duschen und zur Arbeit gehen. Dann ist auch der Fleischkäsebretzel aus der nebenan gelegenen Bäckerei wohl verdient und kann mit reichlich Chinotto genossen werden. Wissenseinschub: Chinotto. Die italienische Cola, für mich Nektar puren Wohlgenusses – für viele klebriges, bitteres Getränk, das sich anfühlt, als würde man zerstossene caramelisierte Bitterauberginen in den Rachen spülen. Ja, so taff bin ich ;)

Dazu kommt viel, viel Velofahren. Eigentlich würde ich ja viel lieber bei einem Velorennen mitmachen und dafür trainieren, aber dank meiner etwas bedenklichen Geldsituation – über den Grund berichte ich sonstmal – hat es nur knapp für eine Wartung (auch diese nur halb) meines M-Budget Velos gereicht. Und nicht wie gewünscht für ein Rennrad. Tja. Und so brause ich in schönem Giftgrün (ich nenne es Azurgrün, das tönt besser und ist genauso falsch wie "schönes Giftgrün", ein Oxymoron, wie mir wohl viele zustimmen werden. Oder Du etwa nicht, hä?), zwar halb so schnell, dafür nur halb so abstrampelnd über die halbhohen Hügel der Umgebung von – na? – halb Zürich.

Zum Ende sei noch allen Sporttreibenden "Perskindol Classic Gel" empfohlen. Es fühlt sich zwar an, als würden zwei korpulente Türken einem abwechselnd kaltes, dann warmes Wasser über die in Brennesseln gewickelte Oberschenkel giessen. Wem zwei russische Ex-Gewichtsheberinnen lieber sind, die Vodka über in Kakteen gewickelte Schenkel giessen, dem empfehle ich mit Insbrunst "Dul-X Sport".

Sport ist Mord. Oder besser: Genozid. Muskelzellengenozid.

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