Irgendwo in der erleuchteten Düsternis des siebzehnten Jahrhunderts findet man einige amüsante Zeugnisse einer kleinen Schar Worterfinder, die sich gegen die Verfranzösisierung und Lateinisierung der deutschen Sprache (wie Otto Waalkes schön bemerkte: "Di Sprache muss sauba bleihm") wehren.
Für mich stechen besonders die Fehlversuche von Philipp von Zesen (1619-1689) hervor. Einige Beispiele folgen. Damit es etwas spannender wird, kommen erst die Versuche, unten dann mit Übersetzung, also nicht zu früh nach unten schielen. Viel Glück beim Raten :)
Dörrleiche
Jungfernzwinger
Krautbeschreiber
Meuchelpuffer
Spitzgebäude
Spottnachbildung
Windfang
…
Dörrleiche: Mumie
Jungfernzwinger: Kloster
Krautbeschreiber: Botaniker
Meuchelpuffer: Pistole
Spitzgebäude: Pyramide
Spottnachbildung: Parodie
Windfang: Mantel
Wobei mir die gleichgültigen Worte trotz allen Amusements lieber sind. "Gleichgültig" ein Vorschlag eines Zeitgenossen Philipps für … na? "Synonym".
Und mit diesen Worten schliesse ich die Tageslichter (gegen Kerbtiere und Landschnupfen), winke dem Weiberhof zu, drehe die Blitzfeuererregung ab und ziehe meinen Gesichtserker aus dem Geistesanbauteil, schreite an meinen Schaumünzen vorbei und wende meinen Urgeist dem Entensack zu, die Felltrommel versinkend träume ich von Wüstenoasen und Streifhorden. Noch ein Süsschen davor? Nein, denn meine Beissreihen sind geschmirgelt und glanziert.
Gute Nacht allerseits. Oder sollte ich sagen: "Wohl horizontal im Gefiedertal, Wortverschlinger"?
Donnerstag, 25. Juni 2009
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