Sonntag, 10. Dezember 2006

Hinter den Kulissen

Neben den offiziellen Einträgen finden sich in meinem Blog auch etliche, die noch nicht veröffentlicht sind (Drafts oder Rascunhos, wie ich gerade lese). Dabei schreibe ich nur kurze Sätze hinein, die mir erinnern helfen, was es genau auszufleischen gilt.

Einer davon ist zum Beispiel:
"Ertappe mich dabei, wie ich das Finger-Nasenspiel mache"

Kurios, nicht?

Während ich zu eruieren suche, um was es sich dabei handeln könnte, zittert meine Erinnerung, um schliesslich aufzubäumen, die volle Wahrheit ergiessend.

Aus obigem Satz ergibt sich folgendes:
"Käptn Morris de Havenkant lehnt sich über die Reling, vielmehr an selbige, verweigert ihm doch sein enormer Bauch Moby Dick gleich die Bewegungsfreiheit, sich lässig auf den schon länger nicht mehr polierten Stahl zu lehnen. Ich, der in Bombay eine leichte Arbeit suchend, unglücklicherweise von Pressbanden auf dieses Schiff verfrachtet, betrachte vom Krähennest aus amüsiert dieses Schauspiel, dieser Kampf zwischen Fleisch und Stahl, das trotz der Härte des Material durchaus auch von de Havenkant gewonnen werden könnte, spülte ihn der nächste Brecher nicht wieder ans Steuerrad zurück und damit an den Arbeitsort des einige - mir war, es waren 4 - Brecher zuvor irgendwo nahe Mauritius über Bord verfrachteten Steuermanns. Die Winde meinen es nicht gut mit uns, und obwohl in warmen Gewässern, ist es mir als bestünden meine Beine nur noch aus Knochen, das umhüllende Fleisch zu Eis erstarrt. Sich am Ausguck festzuklammern wird zur Qual. Als mich der Ruf des ersten Maats vom Deck erreicht - "Piraten! Piraten!", deren Entdeckung meine Sache gewesen wäre - ertappe ich mich dabei, wie ich das Finger-Nasen-Spiel mache."

Doch seid ohne Furcht, lieber Leser - wir befinden uns bereits wieder in tatsächlich wärmeren Gewässern, Florianópolis. De Havenkant wendet sich, den Bauch knusprig geröstet, in der Sonne des Südens.

Aber ja, das Finger-Nasen-Spiel:
Hände zusammen. Rechten Zeigefinger links der Nase und umgekehrt. Hände lösen ohne die Hände zu verwursteln.
Ich schaffs auch nie.

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