Nach einem Besuch im Riff Raff stolpern Samantha und ich ins Kühle Zürich, aus einem Film, der uns Beide merkwürdig unbeeindruckt lässt. Der Grund ist schnell gefunden: Die Nachwirkungen von "Science of Sleep" überdecken jegliche Freude auf Neues, bezaubernd wie er war.
Uns die Lippen kraus redend, erreichen wir schliesslich die Olé Olé Bar - eine Bar, die ich alleine nie lebend betreten hätte. Ich sinniere kurz darüber, dass sich auch mein lebloser Körper zur Verblüffung aller sich zum x-ten Mal in der Tür verkeilt hätte, nur die beharrlichsten Träger zum Erfolg führend. Hypothetisch gesprochen, sitze ich doch bald auf dem nächsten Barhocker, die skurrile Einrichtung betrachtend. Schweift mein Blick nach links, lacht, nein breitgrinst mir ein pausbäuchener Buddha engegen, der sich in Dollarscheinen suhlt und die Wärme zweier roter elektrischer Kerzen geniesst. Rechts, und bei nochmaligem Hinsehen entdecke ich etliche Wecker, Uhren und andere Implemente, deren einziger Zwecke es zu sein scheint, dem - ich wage mal zu behaupten an Zeit (mit der Zeit) tendenziell (immer) uninteressierte(re)n - Barreisenden seinen Chronologischen Zustand in Erinnerung zu rufen, wohin er sich auch dreht. Der Geist Zwinglis...? ("Labora et labora")
Doch bevor ich diesen Gedanken weiterzuspinnen vermag, steht schon der gute Bargeist Walti vor uns und - um es zusammenfassend zu sagen - zeigt uns an mehreren Beispielen die hohe Kunst des Verwöhnens. Kein noch so ausgefallener Wunsch Sams wird unerfüllt gelassen - wobei ich mich heute noch frage, ob Sam mit der *Heissen Schokolade mit Eiswürfeln* Waltis Geduld ausreizen wollte, welcher aber auch diese Anfrage dem hinter ihm schelmisch über die Schulter lachenden Buddha gleich lächelnd beantwortet.
Kurz nachdem wir die Band "The Voilas" zu einem Bier begrüssen, lüftet sich das Geheimnis um die omnipräsenten Uhren nicht mit einer den Kiefer um 10 cm senkenden Aussage, von fernem Gewitter untermalt, sondern - unüblich - einem Mark und Bein durchdringenden *RRRRRRRRRRONG*, das mindestens 1 Minute andauert. Nicht viel hätte gefehlt und ich hätte mich Deckung suchend unter den Tresen geworfen.
Unter dem amüsierten Blick des göttlichen Dickerchens verlassen wir das Nachtlokal als die restlichen 1000 Wecker losgehen, um die (nicht-mehr-existente) Polizeistunde einzuläuten...
Dienstag, 21. November 2006
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