Freitag, 17. September 2004

(Der Tag vor der Abfahrt nach) Montevideo

Heute begleite ich Marcio (der eine Überweisung zur Bank Santander tätigen will) zu einer der Banken auf dem Gelände der Universität, genauer, die Banco do Brasil. Bisher hatte ich dreimal das Vergnügen, durch die doppelte Sicherheitstür, der ein Metalldetektor zwischengeschaltet ist, zu gehen. Jedesmal fällt mir auf, wie leicht es wäre, eine Waffe reinzuschmuggeln. Oder überhaupt die Bank zu überfallen. Zwar sind die Türen extrem gut gesichert, aber auf der einen Seite wurde eine Öffnung geschnitten, damit die drin temporär gefangenen Personen ihre metallischen Gegenstände aus dem Detektor reichen können.
Wie zum Beispiel eine Pistole. Denn der Sicherheitsmann steht nicht etwa bei der Öffnung, sondern eingeklemmt zwischen Bürotisch und Detektor auf der anderen Seite. Zusätzlich dazu stellt sich die Frage, warum man überhaupt durch den Detektor gehen sollte, ist doch der Rest von Glas (inkl. Tür) umgeben. Hmmm.

Ich hoffe, es scheint nicht so, als würde ich mich permanent über Brasilien lustig machen - im Gegenteil, ich fühle mich hier sehr wohl, auch wenn nicht immer alles gleich rund läuft - aber manche Dinge springen mir halt ins (offensichtlich kriminelle? ;) ) Auge.

Nachdem die Bankangestellte uns erklärt, dass wir auch noch wissen sollten, um diese Transaktion zu tätigen, entscheiden wir uns, die 300 Meter zur anderen Bank (auch auf dem Gelände der Universität) zu Fuss zu gehen. Dort staune ich nicht schlecht, als ich auf mehreren Stühlen hinter der Angestellten, die uns die Einzahlung abnimmt, Bündel über Bündel von Realnoten erblicke! Vielleicht haben sie in einem Raum dahinter einen Pool, den sie sich mit Dagobert Duck teilen, und dies sind nur die Reste, die sie sich aus dem Badekleid klauben? :)

Auf jeden Fall geht es heute Nacht nach Montevideo (bis Dienstag, da Montag hier Ferien sind), mit einem gemieteten Bus, inklusive Chauffeur. (Und ich bin froh, dass der Chauffeur trotz der anderen Wunsch, durchzufahren, irgendwo halten und schlafen will. Besser 2 Stunden weniger Montevideo, dafür noch ~438'000 Stunden länger den Rest der Welt sehen. Oder?)

Wünsche euch ein schönes Wochenende. Ich versuche mich dann mal im Spanisch sprechen. Yo voy tentar hablar Espagnol. Obwohl ich das dumpfe Gefühl habe, dass es in übelstem Portugnol ausartet, was es jetzt schon ab und zu tut... :)

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