Schweren Herzens verabschiede ich mich am Dienstagabend bei meinen Eltern. Noch schwereren Gliedern** verabschiede ich mich bei Samantha, der Urheberin besagten Extragewichts und Entführerin in den "Cool, but far too long, Monday".
Trotz der zwei hart erkämpften Stunden Schlaf (d.h. Zwei Stunden plus 5 Minuten, in denen ich meinen Kopf im Kissen vergrabe, in der Hoffnung auf ein baldiges Asphyxieren) keimt in mir das bekannte Gefühl der Flugangst auf, als wir von der Piste abheben. Um genau zu sein, nicht wirklich das Gefühl der Angst, mehr das Gefühl von leichtem Unwohlsein, begleitet von Fantasien gloriosen Untergangs, die Verwandlung in pure Energie per Umweg über einen bei 400km/h über die Piste schiessenden Feuerball. Oder der müde Blick aus dem Fenster, gefolgt von der Erkenntnis, dass sich in Turbine Nummer 3 der Zonk befindet (oder sie gemütlich Richtung Erdboden segelt). Manchmal ist die Fantasie aber auch gnädig und entlässt mich mit einem kleineren Missgeschick der Stewardess (Glühend heisser Kaffee, der auf meine Weichteile plätschert o.ä.). Bin jedenfalls immer noch kein Fan der 737-300-Landungen.
Als ich in Frankfurt auf dem Flughafen ein letztes Mal die Küche Deutschlands "geniesse", sehe ich Folgendes: Der Ober geht in die Küche, und fragt, ob die Spaghetti schon gut seien. Der Koch nimmt diese aus dem Mikrowellenofen, taucht genüsslich seine Hände hinein - noch zu kalt -, und schiebt sie nochmals in den Ofen. Ich gebe natürlich zu, dass ich das Gefühl ebenfalls mag, verspreche aber, dieses Manöver bei künftigen Essenseinladungen bei mir nur gaaanz, gaaanz selten durchzuführen.
Kurz danach eine kleine Überraschung - eine Schwedische Familie steht bei "Pick up here" anstatt "Order here" an. Mit geschmeidigem Schwedisch weise ich sie auf diesen verständlichen Fehler hin und entlasse die mich anstrahlende Familie mit ein, zwei witzigen Sprüchlein und einigen ernsten und durchdachten Bemerkungen zur Schwedischen Aussenpolitik. Nein. Leider nicht. Die Wahrheit sieht so aus, dass ich sie mit Folgendem beworfen habe: "Du kan beställa där!" *zeig* Aber es hat immerhin funktioniert. Noch wusste ich nicht, dass dies ein erster Vorgeschmack auf kommende linguistische Abenteuer sein würde...
Ebenfalls ein erster Vorgeschmack: Die Ticketmaschine für den Boarding Pass ist natürlich kaputt, was eine riesige Schlange zur Folge hat. Im Nachhinein muss ich sagen: Perfektes Training! ;)
(Aufschrift auf der Ticketmaschine: "In case of CUTE problems, call..." *g* Oder hat da jemand das "A" weggeschabt?)
Endlich besteige ich den - im Übrigen sehr hübsch bemalten - Flieger der Varig...
**GliedERN, d.h. Beine, Arme. *g*
P.S: Wenn ihr wollt, könnt ihr meine Einträge kommentieren.
P.P.S: Durchdachtere Einträge mit ernsteren Kommentaren zu Land und Leuten folgen... (Hab hier doch recht viel Zeit zum Nachdenken)
Dienstag, 20. Juli 2004
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