Freitag, 13. August 2004

The Spanish Inquisition!

Eine leichte Uninspiritis zwingt mich dazu, den Floblog mit Kurzmeldungen aufzufüllen...
(Die folgenden Tage also in diesem Stil)

Tatsächlich! Die merkwürdigen "Home Improvements" in unserem Haushalt können durch das Einwirken einer Frau erklärt werden. Der obere Stock meines Kajütenbetts wird mit Ana, einer Spanierin gefüllt. Und entgegen den Horrorvisionen, die ich hatte, ist sie ziemlich leicht gebaut. (Horrorvisionen übrigens: Dass der neue Deutsche, der nächste Woche ankommen wird, ein 150 kg wiegendes, schnarchendes Ungetüm ist, das den oberen Stock des Kajütenbettes irgendwann um 3 Uhr nachts davon überzeugt, sich zermalmenderweise und zersplitternden Holzes auf mich zu stürzen)

Ana in ihrer Standardhaltung (Sie hält ein Telephon)

Die Verständigung mit Ana ist genau so amüsant wie nervenaufreibend - ihr Englisch besteht aus einigen spanifizierten Vokabeln, z.B: "Daee 'ouse" (The House), während ihr Portugiesisch aus Spanisch mit kleineren gewagten Portugiesisch-Einwürfen ("Oi, äh, osch, äh, ooooi" = "hoje", d.h. heute) besteht. Aber es klappt. Nach einigen Stunden harter Arbeit wissen wir auch schon, woher sie kommt (Valençia, oder besser gesagt: "Walenfffffia", wobei das "fffff" mit viel Spucke untermauert werden sollte), und was sie hier macht (In einem Architekturbüro arbeiten).
Abends dann noch ein kleiner Ausflug von Michael, Ana, Felipe, und mir ins hoffnungslos teure Cherry Berry (oder so) Pub, das nur schon für den Eintritt (Eintritt in ein Pub?) 6 Reais verlangt, dann noch 20 Reais Consumação (Wenn man weniger konsumiert, bezahlt man trotzdem soviel).
Michael übrigens ist ein weiterer Deutscher aus Kölle, ich meine, Köln, dessen Gepäck sich den staunenden Augen von Mathias und mir als "Kleines Europa" (in der WG haben wir mittlerweile eine kleine Ecke mit diesem Namen, da man dort alle unsere mitgebrachten Geräte anschliessen kann) eröffnet. Mehr als 30 Kilo Kaffeemaschinen, Laptop, 220V-Transformator, usw. usw.

Michael reist noch in der Nacht wieder ab, um in Salvador die dringend benötigte Sprachschule zu besuchen. Mathias und ich suchen am nächsten Morgen vergebens seine Espressomaschine. Drei Wochen später dämmert uns dann, dass Michael Koffein benötigt, wie zum Beispiel ich Luft.


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